Wohnen im Essener Ostviertel

Geschichte

Obwohl das Ostviertel einer der ältesten Stadtteile Essens ist und schon vor fast 800 Jahren Erwähnung in Urkunden fand, ist das älteste noch existierende Gebäude, die königliche Maschinenbauschule, an der Schützenbahn 70, die 1901 errichtet wurde und heute von der Universität Essen genutzt wird.  In den ehemaligen Gebäuden, der im Jahr 1929 stillgelegten Zeche Graf Beust, ist heute der Betriebshof der Ruhrbahn beheimatet.

Zu Ehren des Grafen wurde in den 70er-Jahren aus der Immestraße im Ostviertel die noch heute sogenannte Beuststraße. Nach der Stilllegung einer weiteren Zeche auf dem Gebiet des Essener-Ostviertels dienten die Gebäude der Zeche Herkules als Unterkunft für russische Zwangsarbeiter in der Zeit des Nationalsozialismus. Eine Gedenktafel für die russischen Zwangsarbeiter befindet sich hinter dem Ruhrbahn-Betriebshof. Alle anderen historischen Gebäude wurden bei mehreren Bombardements im Zweiten Weltkrieg zerstört.

Wohnen in Essen Ostviertel

Leben im Ostviertel

Das östliche Ostviertel wird von Wirtschaftsunternehmen genutzt, aber das westliche Ostviertel ist ein stadtnahes Wohngebiet im Schatten des Rathauses, auf dem Gelände des Rathauses, das höchste Deutschlands, befand sich in früheren Zeiten der Kirmesplatz der Stadt. Das Ostviertel erstreckt sich vom Rathaus und der Schützenbahn bis zur ehemaligen Sankt Barbara Kirche. Die erst im Jahr 1904 errichtete Kirche wurde im Zweiten Weltkrieg auch stark beschädigt, im Jahr 1965 wieder instand gesetzt, im Dezember 2014 profaniert und im März 2020 abgerissen.

Für das Ostviertel wurde schon vor Jahrzehnten entschieden, Anwohnerparkausweise auszustellen, denn die Nähe zur Innenstadt verleitet viele auswärtige Besucher dazu, nicht in ein gebührenpflichtiges Parkhaus zu fahren, sondern sich einen kostenfreien Parkplatz im Wohngebiet zu suchen. Parks und Gärten sucht man in diesem Teil von Essen vergeblich, dafür haben viele Häuser schöne große Gärten, die man erst entdeckt, wann man in den Hausflur gelangt. Von der Straße aus sind sie nicht zu erkennen.

Einkaufen

Die zentrale Lage des Ostviertels macht es möglich, alle Dinge des täglichen Bedarfs in der Innenstadt zu kaufen, die von allen Ecken des Ostviertels in wenigen Minuten fußläufig zu erreichen ist. Einen eigenen Markt besitzt das Ostviertel nicht, wohl aber die älteste Kneipe der Stadt am Gerlingplatz, die früher unmittelbarer Nachbar der Polizeistation Gerlingswache war. Die Polizeiwache wurde vor einigen Jahren geschlossen und zog in die Innenstadt um.

Der Gerlingplatz hat eine bewegte Geschichte hinter sich:

Benannt nach einer alteingesessenen Essener Familie Gerling, hat er mehrere Namensänderungen erfahren. Als Versammlungsort der Essener Arbeiterbewegung hieß er im Jahr 1922 Republikplatz. Am 08.05.1933 erfolgte die Umbenennung in Platz des 21. März. Am 21.Juni 1933 wurden auf dem Gerlingplatz ungefähr 18.000 Bände aus der Stadtbücherei öffentlich verbrannt, u. a. Werke von Thomas und Heinrich Mann, Kurt Tucholsky und Erich Maria Remarque, angeblich Bücher, die mit der nationalsozialistischen Ideenwelt nicht in Einklang zu bringen waren.

Das Ostviertel hatte zum 31. Februar 2022 7.100 Einwohner

Schulen im Ostviertel

  • Grundschule Münsterschule
  • Förderschule am Steeler Tor
  • Theodor-Goldschmidt-Realschule
  • Frida-Levy-Gesamtschule

Verkehrsanbindung

Wer im Ostviertel von Essen wohnt, erreicht mit einem Pkw die Hauptschlagader des Ruhrgebietes, die A40, in weniger als fünf Minuten, wahlweise über die Steeler Straße oder am Hauptbahnhof Essen vorbei.

  • An der Haltestelle Goldschmidtstraße stoppen die Buslinien: 154, 155, 166
  • Vom Viehofer Platz aus fahren die Straßenbahnlinien 107, 108 unterirdisch ab
  • Ebenerdig verkehren dort die Buslinien 145,154,155,196 und für die Nachtschwärmer der Nachtexpress NE1, NE2,NE11 und NE12
  • Der Hauptbahnhof Essen ist in ca. 800 Meter Luftlinie schnell erreichbar,
  • oder man steigt am Viehofer Platz in die U-Bahn ein. Von dort sind es nur zwei Haltestellen, bis man den Bahnhofsvorplatz erreicht.

Resümee über das Essener Ostviertel

Im Ostviertel zu wohnen kann sowohl laut als auch leise sein. Neben einigen viel befahrenen Straßen, gibt es auch viele kleine Straßen, in denen es sehr leise ist. Viele Häuser besitzen im rückwärtigen Raum kleine Gärten und die Nähe zum Zentrum der Stadt ist nicht nur im Hinblick auf niedrigere Mieten als im Stadtzentrum in diesem Wohnviertel von Vorteil.

Bei Fragen stehen wir Ihnen gerne zur Verfügung.